Ja, die Uni ist hier diese Woche immer noch nicht
losgegangen und sonst ist hier auch nicht viel passiert in der Zeit. Da ich
euch aber trotzdem was erzählen möchte, versuche ich mal in Worte zu fassen,
wie man sich als Europäer in der asiatischen Kultur zurechtfindet (oder halt
auch nicht... :D)
Es fängt schon bei ganz simplen Dingen wie dem Essen an: Zum
Frühstück gibt es hier zum Beispiel schon Reis und Hühnchen. So gerne ich Neues
ausprobiere und viel von der Kultur miterleben möchte, das kann ich echt
nicht. Nee, da geh ich lieber ans
„Western Buffet“ und bekomme das Rührei und Toast. Mittags kann ich dann schon
eher ans malaiische Buffet gehen und ich muss sagen: ich habe keine Ahnung, was
ich da esse, aber es hat bisher immer geschmeckt! Obwohl man sich hier echt an
die Schärfe gewöhnen muss. Ich glaube ich hab keine Geschmacksknospen mehr,
wenn ich wieder nach Hause komme :D Selbst wenn man freundlicherweise gefragt
wird „Spicy?“ und man mit „No, thanks“ antwortet, brennt dir fast die Schnüss
weg. Aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier ;)
Dann gibt es hier dann noch die sogenannte „malaysian time“.
Für uns Deutsche der totale Horror :D Wir sind immer pünktlich, sogar schon
immer 10 Minuten früher da.... ja, und in Malaysia kann man halt auch ne halbe
Stunde zu spät zur Vorlesung kommen und man ist immer noch vor dem Prof da :D
Unser Visum haben wir auch noch nicht, geschweige denn unseren Studentenausweis
oder unsere WLan Zugangsdaten und wenn ich frage, wann ich mal meine Miete
bezahlen soll (die man ja bar bei Ankunft haben sollte) vertröstet man mich
auch immer auf den nächsten Tag. Gut, bin ja auch erst fast n Monat hier, da
brauch man sich gar keinen Stress machen :D Alles total gechillt hier: was heut
nicht kommt, kommt morgen. Aber auch da gewöhnt man sich dran: inzwischen
kommen wir auch nicht mehr ganz so pünktlich.
Zum Autofahren kann man hier nur so viel sagen: Man kann
froh sein, wenn man heile ankommt :D Wo und ob die überhaupt hier ihren
Führerschein machen ist hier die Frage. Im Flugzeug nach KL ist mir noch
eingefallen, dass ich meinen internationalen Führerschein vergessen hab und
jetzt gar nicht weiß, ob ich mir hier überhaupt ein Auto mieten könnte, falls
es doch mal zum reisen nötig ist. Fazit nach ein paar Tagen: Ich will hier gar
nicht Autofahren! Hier wird auf der Autobahn auf die andere Spur gewechselt
ohne mal in den Spiegel zu gucken, Tempolimits werden hier sowieso nicht
eingehalten und rote Ampeln haben hier erst Recht keine Bedeutung. Wenn man
hier Autofahren kann, dann hat man’s wirklich drauf. Und als Beifahrer hilft
dann einfach nur noch beten.....
Wenn man nach Kuala Lumpur fährt ist es schon eine ganz andere
Welt, als in Europa. In fast jeder Straße ist irgendeine Art Markt, es gibt
Essensstände mit so ziemlich allem, was man sich vorstellen kann. Alles aber
auch super lecker und vor allem frisch zubereitet. Auf den Märkten bekommt man
so ziemlich alles, was man braucht und gehandelt wird hier bis der Arzt kommt.
Selbst wenn’s ums Taxifahren geht versucht man alles, um die Preise zu drücken.
In Deutschland einfach unvorstellbar. Vor allem uns wollen sie gerne über’n
Tisch ziehen, wir sehen ja nun mal nicht asiatisch aus und sind sofort als
Touries enttarnt.
Als Europäer bist du hier sowieso ne Attraktion für sich. Es
vergeht kaum ein Tag, an dem man kein Foto mit oder von uns machen will. Es
beginnt bei Sightseeing Attraktionen wie den Petronas Twin-Towern oder den Batu
Caves, wo dann plötzlich eine Gruppe ankommt und Fotos machen will bis hin zu einem
einfachen Restaurant, wo wir nur kurz essen wollten. Man muss sich hier ganz
schön dran gewöhnen, dass man als Europäer einfach aus Prinzip angestarrt wird.
Vor allem wenn man als Frau auch in Gruppenarbeiten mal die Initiative
ergreift. Das ist für die Asiaten dann doch ungewohnt, dass man als Frau
emanzipiert auftritt.
Aber alles in allem ist es echt interessant eine ganz neue
Kultur zu entdecken. Auch wenn es doch schon ein wahrer Kulturschock ist und
man die Eindrücke doch erstmal auf sich wirken lassen muss! Es ist super
interessant und ich freue mich schon sehr mehr von dieser Kultur zu erfahren.
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